Bewerberkommunikation im Wandel

Alexandra Rupacher
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22. Juni 2021 Lesezeit 4 Minuten
Wie ein Orkan hat die Digitalisierung im Recruiting Einzug gefunden. Dies macht erforderlich, dass auch die Bewerberkommunikation angepasst und gegebenenfalls optimiert wird. Lösungen, wie eRecruiter und eine gute Portion Know-how sind die Schlüsselkomponenten, wenn Unternehmen mit der Konkurrenz mithalten möchten.

Inhalt

    Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg! Dieses Sprichwort ist nicht umsonst in aller Munde und jedem bekannt. Zumindest sollte es das sein. Eine gutdurchdachte und strukturierte Bewerberkommunikation ist das Um und Auf, wenn es um effizientes Recruiting geht. 17 Pflichtfelder im Vorfeld ausfüllen zu müssen, da das Unternehmen kein CV Parsing auf der Karrierewebsite integriert hat, schreckt viele gute Bewerber ab. Macht man sich trotzdem die Mühe und bekommt im Nachgang eine inhaltslose automatische Mail retour, fühlen sich Kandidaten an der Nase herumgeführt. So geht das nicht, lieber Recruiter*!

    Wir haben für Sie die besten und einfachsten Praxistipps in Sachen Bewerberkommunikation. Machen Sie es richtig und holen Sie sich so die besten Fachkräfte in Ihr Unternehmen!

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    Paradigmenwechsel in der Bewerberkommunikation?

    In den letzten Jahren war nicht nur ein demografischer Wandel sichtbar, sondern auch ein Paradigmenwechsel. Nicht mehr die Unternehmen wählen aus, wen sie einstellen möchten. Die Bewerber sitzen am längeren Ast, prüfen die Organisation und entscheiden dann, ob der potenzielle Arbeitgeber für sie überhaupt in Frage kommt. Somit hat sich die Entscheidungsmacht verschoben, so auch der Recruitingprozess und die Kommunikation. Die Art und Weise der Bewerberkommunikation über die gesamte Zeit der Candidate Journey ist dabei entscheidend!

    Heutzutage sitzen meist die Bewerber am längeren Ast und entscheiden, ob ein potenzieller Arbeitgeber für Sie in Frage kommt.

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    Mind Set ist alles: 3 Tipps für eine wertschätzende Bewerberkommunikation

    Bevor eine wertschätzende und transparente Bewerberkommunikation entstehen kann, benötigen alle am Recruitingprozess beteiligten Personen ein entsprechendes Mindset. Sind diese Rahmenbedingungen gegeben, sind die Stützpfeiler für die weiteren Schritte gesetzt.

    Tipp 1:

    Betrachten Sie jeden Kandidaten als eine besondere und individuelle Person. Jeder Bewerber hat andere Bedürfnisse und ist mit anderen Kompetenzen ausgestattet. Zudem geht jeder Mensch mit Kritik, Feedback sowie Zu- und Absagen anders um.

    Tipp 2:

    Nehmen Sie die Perspektive des Kandidaten ein. Eine zeitnahe Antwort, bespickt mit Informationen sowie einen persönlichen Ansprechpartner wünscht sich jeder Bewerber. Des Weiteren möchte ein Kandidat immer über die weiteren Schritte im Rahmen des Recruitings Bescheid wissen und am Laufenden gehalten werden.

    Tipp 3:

    Bringen Sie den Kandidaten (wenn er/sie sich vielversprechend zeigt im Gespräch) möglichst früh in Kontakt mit dem Team, in dem er später arbeiten soll. Die fachlichen Qualitäten sind eine Sache, doch viel wichtiger ist es, ob auch die zwischenmenschliche Seite stimmt. Der Cultural Fit sollte nie außer Acht gelassen werden!

    Wenn das Mindset stimmt und jeder im Recruiting-Team sich an diese drei Tipps hält, steht einer wertschätzenden Bewerberkommunikation nichts mehr im Wege.

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    No-Gos bei der Bewerberkommunikation

    Schwierige Situationen und ein Fingerspitzengefühl sind für Recruiter im Bewerbungsgespräch besonders wichtig. Mit der richtigen Haltung und Kommunikation kann so manch heikles Gespräch entschärft werden. Wie die generelle Stimmung der Bewerber bezüglich der zu besetzenden Stelle ist, wird schon durch das Layout des Stelleninserats sowie dessen Inhalt beeinflusst. Fühlt sich der Kandidat angesprochen und macht sich die Mühe seinen Lebenslauf und eventuell sogar ein Motivationsschreiben zu verfassen, sollten Sie folgendes auf KEINEN FALL machen.

    Dem Bewerber rund 17! Pflichtfelder ausfüllen lassen, um dann eine formlose und nichtssagende E-Mail nachzuschicken worin gebeten wird, dass der Bewerber den Kontakt aufnimmt!

    17 Pflichtfelder müssen Kandidaten teilweise ausfüllen, um ihren Bewerbungsprozess überhaupt zu starten.

    Wenn das Unternehmen nicht die absolute Traumorganisation für den Kandidaten ist bzw. dieser dringend eine neue Anstellung benötigt, wird jeder Bewerber bereits zu diesem Zeitpunkt sagen: Danke, aber rüsten Sie bitte in Sachen Kommunikation und automatische Ausfüllhilfen nach!

    Leider nein! Nach dem mühsamen Ausfüllen bekam der Kandidat eine nichtssagende E-Mail, wo er sich selbst um einen Termin bemühen sollte.

    Einige Dinge sollte Recruiter im Umgang mit potenziellen neuen Mitarbeitern zudem auch vermeiden:

    • No-Go #1: auf eingegangene Bewerbungen/Initiativbewerbungen nicht antworten
    • No-Go #2: eine Entscheidungsfrist setzen und diese dann nicht einhalten. Bewerber werden somit zum Hinhalten gezwungen und hängen in der Schwebe
    • No-Go #3: Keine persönliche Anrede oder noch schlimmer, den Namen des Bewerbers falsch schreiben
    • No-Go #4: E-Mailadressen nicht korrekt verwalten und dem falschen Bewerber Zu- oder Absagen senden
    • No-Go #5: Termine für Bewerbungsgespräche nicht einhalten oder kurzfristig verschieben
    • No-Go #6: Dem Bewerber nicht zuhören und ihm keine Möglichkeit geben, selbst Fragen zu stellen
    • No-Go #7: Falschen Ansprechpartner bekannt geben bzw. falsche Kontaktdaten weitergeben
    • No-Go #8: Kein Absageschreiben verschicken, den Bewerber im Ungewissen lassen

    Recruiter haben es in der Hand, welchen Eindruck der Bewerber vom Unternehmen hat bzw. bekommt. Sie sind meist die erste Anlaufstelle und einer der wichtigsten Kontakte im Bewerbungsprozess. An oberster Stelle sollte daher stehen, dem Kandidaten ein gutes Gefühl zu vermitteln und auf seine Wünsche, Fragen und Anregungen einzugehen.

    Denn, es ist nicht selbstverständlich, dass sich der Bewerber für das Unternehmen interessiert und dem Unternehmen eine Chance als künftigen Arbeitgeber geben will. Bekommt ein Kandidat bereits negative Erfahrungen im Rahmen der Bewerberkommunikation mit, wird er sich höchstwahrscheinlich für ein anderes Jobangebot entscheiden.

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    Mustervorlagen

    Damit Sie als Unternehmen und als Recruiter immer passende Mustervorlagen für eine korrekte Bewerberkommunikation parat haben, stellen wir Ihnen Vorlagen für eine positive Kandidatenreise zur Verfügung
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    * Um unsere Texte möglichst lesefreundlich zu gestalten, verzichten wir darin auf die gleichzeitige Verwendung von männlichen und weiblichen Sprachformen. Dennoch ist uns wichtig, dass sich alle von uns angesprochen fühlen. Daher verwenden wir die männliche und die weibliche Form im Wechsel. Damit sind immer alle anderen Formen gleichermaßen mitgemeint.

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