Für viele von uns haben die letzten Jahre einen neuen Arbeitsort ins Spiel gebracht: das Homeoffice. Doch wird sich die Wahl unseres Arbeitsplatzes auch in Zukunft nur auf die zwei „Big Players“ Unternehmensstandort und Homeoffice beschränken?
Ganz im Gegenteil – denn die Entwicklung, die sich bereits vor der Pandemie abzeichnete, geht noch weiter. Sie wird ein Arbeitsumfeld schaffen, das mehr Abwechslung und Kreativität, aber auch mehr Spielraum für selbstbestimmtes Arbeiten bietet.
Klingt interessant? Wagen Sie mit uns den Blick in die Kristallkugel und lernen Sie die Arbeitsorte der Zukunft kennen!
Inhalt
Schöne neue (hybride) Arbeitswelt
Was vielerorts bereits Realität ist, wird in Zukunft einen noch höheren Stellenwert einnehmen: hybrides Arbeiten.
Grundsätzlich bezeichnet man damit – basierend auf dem griechischen Wort für etwas Gekreuztes oder Vermischtes – eine Mischung aus physischer und digitaler Präsenz. Viele kennen sie also bereits: die klassische Mischform zwischen Arbeiten im Büro und Remote Work von zu Hause.
Diese immer weiter fortschreitende Mischform bringt allerdings auch einen Wandel des Headquarters mit sich. Für diejenigen Mitarbeiter, die ins Büro kommen, soll sich die Anwesenheit dort zukünftig noch mehr „auszahlen“ – sprich: Der Tag im Office wird zum Erlebnis. Die Arbeit im Homeoffice soll gleichzeitig so einfach und flexibel wie möglich gestaltet werden.
Headquarter im Wandel
Kurz gesagt wird das klassische Office zum „Club Office“, in dem temporäres Arbeiten, Workshops, Hybrid-Meetings und Projektarbeit mit einem Mehrwert verbunden werden. Die Büroumgebung soll also noch mehr an den Bedürfnissen der Beschäftigten ausgerichtet werden.
Folgende Parameter spielen für die Büroumgebung der Zukunft eine Rolle:
- weniger Flächenbedarf für klassische Büroumgebungen
- Smart-Grid-Strukturen (intelligente Stromnetze)
- zentrale Lage in Metropolen
- umgeben von einer Nachbarschaft mit Mehrwert
- zusätzliche Standorte in der Nähe von Park-and-ride-Stationen („Pendler-Hubs“)
Alles anders: Umkehrschluss bei Start-ups?
Gerade dynamische, junge Start-ups verlangen nach einer dezentralen, möglichst offenen Office-Umgebung, richtig? Falsch! Oder sagen wir: halbrichtig! Denn natürlich wird auch in agilen Start-ups viel remote gearbeitet.
Doch gerade für ein junges, stark wachsendes Unternehmen ist die Firmenzentrale Herzstück der Markenbildung. Zahlreiche neue Teammitglieder müssen integriert werden, eine Unternehmenskultur will mehr noch als bei den großen Corporates gelebt werden – und das gelingt schlecht im Homeoffice.
Viele Start-ups investieren daher vermehrt in ihr Headquarter:
- mehr Flächenbedarf für Workshop-Räumlichkeiten & Open Spaces
- attraktive Büroumgebung
- Möglichkeiten für Sport und Freizeitaktivitäten
- Büro als Meeting Space für internationale Mitarbeiterinnen
Homeoffice nur at home?
Ob KMU, Konzern oder Start-up: Bei allen Unternehmensarten bleibt nicht zuletzt pandemiebedingt das Thema Remote Work stets präsent.
Homeoffice bedeutet aber mittlerweile viel mehr als nur das Arbeiten vom eigenen Küchentisch aus. Für Remote Worker bieten sich einige weitere Möglichkeiten, ihre Arbeit digital zu verrichten:
- Working Cafés
- Coworking Spaces
- Arbeiten am Zweitwohnsitz/im Ausland – mehr zur „Workation“ erfahren Sie in Kürze in unserem Blog!
Mobile Recruiting, to go
Die „Flucht“ der Büromitarbeiter aus den Metropolen führt übrigens auch zu städtebaulichen Veränderungen. Durch die Notwendigkeit von professionellen Strukturen und verlässlichem WLAN auch außerhalb der urbanen Ballungsräume, steht vor allem den Umlandregionen ein struktureller Wandel bevor.
Willkommen im „third place“
Geht man davon aus, dass das Zuhause der „first place“ und das Office der „second place“ ist, macht das Cafés, Coworking Spaces und Co. zum sogenannten „third place“ oder „dritten Ort“. Der Begriff für solche Orte des sozialen Zusammentreffens wurde bereits Ende der 1980er vom US-amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg geprägt.
Besonders in Post-COVID-Szenarien kommt diesen „third places“ als Arbeitsorten große Bedeutung zu. Sie verbinden Flexibilität und Unabhängigkeit mit vielen Annehmlichkeiten und einem sozialen Umfeld. Voraussetzung für ihr Funktionieren: Sie müssen Vorteile gegenüber den typischen „first places“ und „second places“ bieten.
Viele Unternehmen erkennen „third places“ bereits als Chance für die Stärkung ihrer Marke. So gibt es in den USA beispielsweise Banken, die Cafés (natürlich im CI-Design) in ihre Filialen integrieren, wo Kundinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit erledigen können.
5 Trends für die Arbeitswelt von morgen
Die letzten Jahre haben uns vor Augen geführt, dass niemand die Zukunft voraussagen kann. Je nach Größe, Ausrichtung und Positionierung muss jedes Unternehmen seinen eigenen Weg zwischen analogem und digitalem Arbeiten finden.
Dennoch möchten wir Ihnen 5 Trends vorstellen, welche die Arbeitsorte der Zukunft maßgeblich mitbestimmen (können):
Trend #1: Open office
Der Gedanke, Silos aufzubrechen, zieht sich auch durch den Bereich Office-Design. Flache Hierarchien, offene Büroflächen und viel Raum für Kommunikation sind in den Augen zahlreicher Experten der Schlüssel zu Innovation und Kreativität.
Trend #2: Neighborhoods im Büro
Im Prinzip bezeichnet dieser Trend nichts anderes als die Gruppierung von Abteilungen. Egal ob je nach Aufgabengebiet oder Kunden – die Teammitglieder sitzen und arbeiten in kleinen „Nachbarschaftsvierteln“ zusammen und können sich so leichter austauschen und ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln.
Trend #3: Activity-based working
Dieser Trend bietet Beschäftigten mehrere Optionen, um die optimale Arbeitsumgebung für ihre aktuelle Aufgabe zu wählen. Ob konzentriertes Arbeiten in aller Ruhe, Besprechung mit mehreren Personen oder Telefonkonferenz – für all das gibt es in einem „activity-based“ Office die entsprechenden Räumlichkeiten.
Trend #4: Coworking
Wie bereits erwähnt, liegen „third places“ arbeitstechnisch im Trend. Auch für Unternehmen können diese durchaus interessant sein. Sie bieten große Flexibilität und ausgezeichnete Möglichkeiten zum Networking und helfen bei der Einsparung von Büroflächen.
Trend #5: Hot desks
Auch die Idee der sogenannten „Hot desks“ greift das Konzept des bedürfnisorientierten Arbeitens auf. Die Idee dahinter: Die Beschäftigten wählen ihren Arbeitsplatz flexibel je nach ihren aktuellen Aufgaben aus. In manchen Unternehmen haben die Teammitglieder deshalb gar keinen fixen Arbeitsplatz mehr. In den meisten Firmen stehen Hot desks jedoch zusätzlich zu den angestammten Plätzen bei Bedarf zur Verfügung.
Fazit
Ob Homeoffice, Hot desks, third places oder Headquarter mit Mehrwert: Bleiben Sie als Unternehmen experimentierfreudig und offen für Neues. So holen Sie und Ihre Teammitglieder das Maximum aus den Möglichkeiten des hybriden Arbeitens heraus!
Sie möchten noch mehr über die Arbeitswelt von morgen erfahren? Werfen Sie doch einen Blick auf die Recruiting-Trends 2022!
* Um unsere Texte möglichst lesefreundlich zu gestalten, verzichten wir darin auf die gleichzeitige Verwendung von männlichen und weiblichen Sprachformen. Dennoch ist uns wichtig, dass sich alle von uns angesprochen fühlen. Daher verwenden wir die männliche und die weibliche Form im Wechsel. Damit sind immer alle anderen Formen gleichermaßen mitgemeint.