Psychische Belastungen am Arbeitsplatz und kranke Mitarbeiter* wirken sich langfristig negativ auf den Erfolg von Unternehmen aus. Wer heute in die Mitarbeitergesundheit investiert, gehört morgen zu den Gewinnern. Wie Sie die Menschen in Ihrem Betrieb unterstützen, mental gesund zu bleiben? Wir haben die Möglichkeiten für Sie zusammengefasst.
Inhalt
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Psychische Belastungen am Arbeitsplatz und kranke Mitarbeiter* wirken sich langfristig negativ auf den Erfolg von Unternehmen aus. Wer heute in die Mitarbeitergesundheit investiert, gehört morgen zu den Gewinnern. Wie Sie die Menschen in Ihrem Betrieb unterstützen, mental gesund zu bleiben? Wir haben die Möglichkeiten für Sie zusammengefasst.
Unternehmen, die nachhaltig erfolgreich sein möchten, brauchen gesunde, motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter.Insbesondere die psychische Gesundheit spielt am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle.
Aktuelle Entwicklungen zeigen: Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen nehmen deutlich zu. Mentale Probleme sind sogar zur häufigsten Ursache für Frühpensionierungen geworden. All das ist ein Indiz dafür, dass Arbeitsbedingungen einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden von Mitarbeitern haben.
Umgekehrt kann nur zur Produktivität eines Unternehmens beitragen, wer sich bei der Arbeit wohlfühlt. Recruitern und Führungskräften kommt in dieser Entwicklung eine entscheidende Rolle zu. Sie müssen dafür sorgen, dass psychische Belastungen am Arbeitsplatz minimiert werden.
Fangen Sie am besten gleich damit an – und nutzen Sie diese Tipps zum Erhalt der Mitarbeitergesundheit!
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Gründe für psychische Belastung am Arbeitsplatz
Die möglichen Gründe für mentalen Stress bei Mitarbeiterinnen sind vielfältig. Manche davon können Auslöser für allgemeine Unzufriedenheit sein. Andere sind vielleicht im Einzelfall ausschlaggebend.
Mögliche Gründe im Überblick:
permanenter Zeitdruck
Arbeitsverdichtung und Mehrfachbelastungen
Personalmangel
hohe Fremdbestimmung und fehlende Möglichkeit der Mitbestimmung von Arbeitsabläufen und Inhalten
ständige Konzentration und Erreichbarkeit
negatives Betriebsklima
schlechtes Führungsverhalten von Vorgesetzten
unklare Arbeitsaufgaben und -abläufe
dauerhafte Konflikte oder Mobbing gegenüber Einzelnen
Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren
Veränderungen im Betrieb wie Umstrukturierungen oder Übernahmen (insbesondere bei mangelnder Kommunikation und Einbindung der Beteiligten)
Wiederholung immer gleicher Arbeitsvorgänge
mangelnde Anerkennung und Wertschätzung durch Vorgesetzte oder Kollegen
Konfrontation mit menschlichem Leid und Krankheit
Druck, immer freundlich sein zu müssen
nicht definierte Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit
Isolation
Belastung durch äußere Umstände wie Lärm, Hitze, Kälte, Beleuchtungsverhältnisse, Chemikalien, physische Gefahren oder Platzmangel
fehlende Qualifikationen bei erhöhten Anforderungen
zu wenig Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Karriereaussichten
nicht zufriedenstellende Entlohnung
Es gibt viele verschiedene Gründe, die bei Mitarbeitern zu mentalem Stress führen können.
Fest steht:Mitarbeiter im personenbezogenen Dienstleistungssektor sind besonders häufig von psychischen Problemen betroffen. Das Risiko für mentale Schwierigkeiten durch Arbeitsbelastungen steigt außerdem mit Alter, Arbeitsausmaß und Schicht- oder Nachtarbeit. Dazu kommt oft noch seelischer Stress aus dem privaten Umfeld, der Auslöser für verstärkte psychische Belastung sein kann.
Auswirkungen von psychischer Belastung am Arbeitsplatz
Die Auswirkungen von psychischem Stress am Arbeitsplatz haben viele Gesichter: Sie reichen von Stressempfindlichkeit, Angststörungen und Depressionen bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten durch ein geschwächtes Immunsystem.
Auch Kraftlosigkeit, Übermüdung, Motivationsmangel und Desinteresse sind Anzeichen für mentale Dauerbelastung bei der Arbeit. Häufig zeigt sich diese anhand von körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Rückenproblemen oder Muskelbeschwerden.
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Maßnahmen am Arbeitsplatz für psychische Gesundheit
Ebenso vielfältig wie die Gründe für psychische Belastungen und deren Auswirkungen sind die möglichen Maßnahmen zugunsten von psychischem Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Mitarbeiter wünschen sich in der Regel Selbst- und Mitbestimmung bei Arbeitsabläufen, soziale Sicherheit und Anerkennung.
Recruiter und Führungskräfte sind gefragt, etwa in folgenden Bereichen gezielt gesundheitsfördernde Schritte zu setzen:
Ernährung: z. B. Obstkörbe, gesunde Snacks bei Terminen und Kochmöglichkeiten
Bewegung:z. B. Gesundheitskurse, Kostenzuschüsse für Mitgliedsbeiträge im Fitnessstudio, Durchführung von Steh-Meetings oder Geh-Gesprächen
Arbeitsatmosphäre: z. B. Tageslicht, Pflanzen, Beleuchtung, Raumtemperatur, ergonomische Arbeitsplätze
soziale Entspannung:z. B. Abbau von Hierarchien, verbesserte Kommunikationswege, Stärkung des Teamzusammenhalts, Bewusstheit im Umgang mit Fehlern, Kritik und Konflikten
Burnout-Prävention: z. B. anhand regelmäßiger Schulungen und Sensibilisierung zum Thema Burnout sowie Maßnahmen zur Förderung von Work-Life-Balance
Unternehmen können in vielen Bereichen Maßnahmen zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz setzen – wie wäre es z.B. mit Geh-Meetings?
Tipp
Wissen Sie wie gesund Ihr Unternehmen ist? Hier geht’s zum praktischen Quick-Check!
Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG)
Das österreichische ArbeitnehmerInnenschutzgesetz sieht folgende Maßnahmen bezüglich der Mitarbeitergesundheit in Unternehmen vor:
Verpflichtende Evaluierung von Arbeitsplätzen: Arbeitgeber müssen Gefahren beurteilen und Maßnahmen zur Vermeidung festlegen – dazu zählen auch Gefahren durch psychische Belastungen.
Festlegung, Durchführung und Überprüfung der Maßnahmen unter Beteiligung der Mitarbeiter
Bereitstellung von sicherheitstechnischer und arbeitsmedizinischer Betreuung zu festgelegten Mindesteinsatzzeiten
3
Betriebliche Gesundheitsförderung in Österreich
Das Österreichische Netzwerk BGF (Betriebliche Gesundheitsförderung) bietet Unternehmen individuelle Unterstützung in Sachen Mitarbeitergesundheit an. Die betriebliche Gesundheitsförderung wird dabei als moderne Unternehmensstrategie gesehen. Kernpunkt ist eine innovative Gestaltung der Unternehmenskultur und -strukturen – mit folgenden Zielen:
physischen und
psychischen Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen
die Mitarbeitergesundheit
zu stärken
das Wohlbefinden von
Menschen an ihrem Arbeitsplatz zu steigern und langfristig zu erhalten
BGF – Vorteile für Unternehmen
Unternehmen dürfen sich von der betrieblichen Gesundheitsförderung eine nachhaltige Steigerung von Arbeitszufriedenheit und Effizienz sowie die Reduktion von Fehlzeiten, Krankenständen und Fluktuationsraten erwarten. Damit können eine Imageverbesserung und die erhöhte Konkurrenzfähigkeit gegenüber Mitbewerbern einhergehen. Die Ergebnisse: steigende Marktchancen und langfristiger Unternehmenserfolg.
Übrigens: Praxisnahe Hilfestellungen für Unternehmen in Deutschland bietet das dortige Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative „Neue Qualität der Arbeit“. Hier geht’s zum Portal für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz.
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Work-Life-Balance
Die Gesundheit und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängt in vielen Fällen mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance zusammen. Sprich: Arbeit und Erholung sollten sich die Waage halten. Denn Erholung ist einerseits die Voraussetzung für Leistungsfähigkeit. Andererseits ist sie essenziell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.
Lesetipps
Welche Rolle spielt das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit im Recruiting? Und mit welchen Maßnahmen können Recruiter zu einer gesunden Work-Life-Balance im Unternehmen beitragen? Das erfahren Sie jetzt im Beitrag Work-Life-Balance im Recruiting! Passend dazu gibt’s spannende Buchtipps zum Thema Work-Life-Balance in HR und im Recruiting …
Fazit
Gesunde Mitarbeiter bilden die Basis des Unternehmenserfolgs. Das Wohlbefinden am Arbeitsplatz im Sinne von psychischer Gesundheit beginnt mit dem Erkennen und Ausschalten von psychischen Belastungen. Welche Maßnahmen Betriebe setzen, ist individuell zu definieren. Unterstützung im Bereich Mitarbeitergesundheit bietet das österreichische Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung.
Ganz gleich, wo Sie ansetzen – eines ist sicher: Als Unternehmen profitieren Sie gleich mehrfach von gesunden Mitarbeitern!
* Um unsere Texte möglichst lesefreundlich zu gestalten, verzichten wir darin auf die gleichzeitige Verwendung von männlichen und weiblichen Sprachformen. Dennoch ist uns wichtig, dass sich alle von uns angesprochen fühlen. Daher verwenden wir die männliche und die weibliche Form im Wechsel. Damit sind immer alle anderen Formen gleichermaßen mitgemeint.
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